Striebel, T. (1994): Zur Genese der Sandsteinhöhlen in der
Umgebung von Bayreuth/Oberfranken (Bayern, Deutschland).
Proc. 5th Pseudokarst
Symposium with International Participation, Szczyrk, Bielsko-
Biala, Poland, 17 - 19.
Zusammenfassung
Es werden sechs verschiedene Entstehungsprozesse von
Sandsteinhöhlen im Raum Bayreuth genannt: Spaltenhöhlen,
Abrißspalten, Überdeckungshöhlen, Erosionshöhlen, Auswitterungen
und Karsthöhlen. Die Entstehung von Karsthöhlen wird mit einer
Auflösung des silikatischen oder ferritischen Bindemittels mit
anschließender Ausräumung des Sandes erklärt. Besonders bei
ferritischem Bindemittel ist eine Lösung durch saures und/oder
reduziertes Grund- oder Sickerwasser denkbar. Mögliche
Karstformen, die häufiger auftreten, sind Röhrenstrukturen,
Hohlkehlen, Felsdächer und flache Hohlräume ohne direkten Zugang
von außen.
Häufig sind an der Entstehung einzelner Höhlen mehrere Prozesse
beteiligt. Besonders behandelt werden hier die Kombinationen aus
Spaltenhöhle und Karsthöhle sowie aus Erosionshöhle und
Überdeckungshöhle. Letztere Kombination ist typisch für teilweise
recht lange, wasserdurchflossene Höhlen in engen Bachschluchten.